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Herstellungsverfahren / grundsätzliche Methodik

Zunächst werden die Stoffe immer maschinell oder manuelle in ihre endgültige Form gebracht.
Nach dem " in Falten legen " erfolgt eine Fixierung.

Die Fixierungen werden in (in aller Regel) ohne chemische Zusätze durchgeführt. Neben den Fixierungsfaktoren Druck und Temperatur wird in der Regel Wasserdampf zugeführt. Die Dosierung der Fixierungsfaktoren ist allzu oft eine regelrechte Gratwanderung. Der Einsatz "  überdosierter " Fixierungsfaktoren führt zu optischen Fehlern, wie Abdrücken, Glanzstellen, Bolderungen (auch Kräuseln oder Welligwerden genannt) oder gar Verfärbungen oder Verschmorungen. Eine Unterdosierung kann der neben optischen Fehlern (zum Beispiel zu runde Faltenbrüche) zu einer ungenügenden bist unbrauchbaren Faltenhaltbarkeit führen.

Allgemein zu Maschinenplissee

Plisseemaschinen arbeiten grundsätzlich unter Verwendung von Mitlaufpapieren. Diese Papiere dienen neben dem Materialtransport auch der Stabilisierung des zu faltenden Materiales. Regelmäßig wird mit einem Unterpapier und einem Deckpapier gearbeitet, welche als Rollenware der Maschine zugeführt werden. Eine dritte Papier-Rolle dient auf der Maschinenauslaufseite dem Aufwickeln des in Falten gelegten Materiales. Die Papiere bedürfen einer besonderen Eignung für Plisseemaschinen und müssen frei sein von Verschmutzungen wie Teer oder PE-Einschlüssen, welche sich auf die zu plissierenden Stoffe übertragen könnten.

Einfache mechanische Maschinen

Die " einfachen " mechanischen Maschinen können nur Liege- und oder Tollfalten herstellen . Die Faltenaufsicht (also der sichtbare Bereich einer Plisseefalte) und der Falteneinschlag (also die Faltentiefe) werden vorab mechanisch eingestellt. Die Faltenaufsicht beträgt bei herkömmlichen Maschinen zwei bis 40 Millimeter (teilweise bis 80 mm)der Einschlag beträgt zwei Millimeter bis bauartbedingt regelmäßig maximal 40 Millimeter.
Die Faltenbildung (siehe auch nachstehnd die Funktionsdemo) erfolgt mittels zweier so genannter Messerbalken zwischen denen das Material (Papier und Stoff) hindurchgeführt wird. Zur Herstellung einer neuen Falte fährt das Messer in geöffnetem Zustand in Richtung der Materialzufuhrseite. Bei Erreichen des eingestellten Falteneinschlages (gleich zweifacher Faltentiefe) schließen die Messer. Das heißt diese werden zusammengeführt und klemmen so das Material (Papier und Stoff) ein. Während ihrer nun folgenden Vorwärtsbewegung führen beide Messerbalken eine bogenförmige Bewegung entweder nach oben oder nach unten aus. Das " nachgebende " Material bewegt sich in einer ausreichenden Richtung; bei einer Messerbewegung nach oben weicht das Material also nach unten aus, beziehungsweise andersherum. Endpunkt dieser Vorwärtsbewegung ist der Spalt zwischen einem beheizten Walzenpaar, wo das Material  "eingeklemmt" wird. Die gegenläufigen und bogenförmigen Bewegungen von Messer und Material haben zu einer Schlaufenbildung des Materiales geführt. Am Ende dieser Faltenbildungsbewegung angekommen öffnet sich das Messer wieder und gleichzeitig beginnt sich das Walzenpaar gegenläufig zu drehen. Durch diese Walzendrehung wird das Material weiter transportiert und die Schlaufe geplättet. Die Walzen drehen nun bis zu dem Punkt, wo eine vollkommene Plättung der Schlaufe erfolgt ist. Darauf hin wird ein neuer Faltenbildungsprozess in Gang gesetzt. So entsteht eine so genannte voll unterlegte Falte. Drehen die Walzen jedoch über den Punkt hinaus an dem die Schlaufe vollkommen geplättet ist, so entsteht eine so genannte sparsam unterlegte Falte, oder auch Sparfalte genannt.
Die Arbeitsbreite der mechanischen Plisseemaschinen beträgt üblicherweise 1,50 Meter.

Mechanische Plisseemaschine
Typ Rabowsky "R 64"
Demo: Funktionsprinzip Maschinenplissee
Zum Betrachten: Anklicken !


Computergesteuerte- / Verzugsmaschinen

Falteneinschlag und Aufsicht
Über eine PC-Steuerung wird die mechanisch Einstellung und Falteneinschlag (gleich Maß der Messerbewegung) und Faltenaufsicht (gleich Maß der Walzendrehung) ersetzt, indem von PC angesteuert Schrittmotoren diese Einstellbewegung übernehmen. Der Vorteil hiervon ist, dass die Faltenaufsicht- und Falteneinschlagsmaße während des Laufs der Maschine von Falte zu Falte beliebig abgeändert werden können.
Die Programmierung der Maschine erfolgt durch die Eingabe der beiden Grundmaße Aufsicht und Einschlag, so wie die Wiederholungs-Anzahl der jeweiligen Falten. Das Maß des Walzentransports kann hierbei im Prinzip unendlich groß gewählt werden, während hingegen die Größe des Falten Einschlags, nach wie vor, der mechanischen Begrenzung des möglichen Messerweges (80 Millimeter gleich 4 cm Faltentiefe) unterliegt.
Verzugs Effekt
Die Verzugsmustereffekte werden dadurch erzielt, dass die Messerbalken, sobald sie eine "neue" Materialmenge gegriffen (eingeklemmt) haben, sich nicht nur geradlinig nach vorne bewegen, sondern zugleich auch noch Bewegung nach links, oder nach rechts ausführen. Stoff und Papier werden hierdurch verzerrt.
Auch dieses Seitenverzugsmaß ist bei den computergesteuerten Maschinen (in den Grenzen ihrer mechanischen Bewegungsfreiheit) frei programmierbar von Falte zu Falte.



Wellenmuster / Effektmesser

Zusätzlich zu den Verzugseffekten können weitere Optiken durch den Einsatz von anderen, als geradlinigen Messern erzielt werden. Die Vorderkanten dieser Messer sind als kleinere oder größere Wellen ausgebildet, oder auch er zwar als Zickzack-Linie. Die Stoffe können sich der Vorderkante dieser Messer anpassen und deren Bild projizieren, oder auch hier durch den Einsatz eines Seitenverzuges neue, verzogene Falteneffekte erhalten. Ferner kann auch der seitliche Messerversatz so programmiert werden, dass kein Verzug beim Vorwärtsbewegen des Messers stattfindet, sondern statt dessen eine Seitenbewegung des Messers bereits vor dem "ergreifen" einer neuen Materialmenge erfolgt. Hierdurch erfolgt die Projektion der Messerkantenmuster um das jeweils einprogrammierte Seitenbewegungsmaß versetzt.

Nebenstehend sind verschieden
Messer(kanten)formen skizziert:
Oben: "Wellenmesser klein"
Zweite: "Rautenmesser"
Dritte: "Wellenmesser groß"
Unten: "Broken-Line-Messer"

Stehfalten Maschinen

Stehfaltenmaschinen arbeiten mit einem anderen Prinzip als Liegefalten-Maschinen, jedoch ebenfalls mit zwei Messerbalken. Die beiden Messer dieser Maschinen sind senkrecht und parallel zueinander angeordnet. Sie legen das zu plissierende Material abwechselnd in einer aufwärts- und eine abwärtsstrebende Falte voreinander und bilden so ein Faltenpaket. Die jeweils "neu" gebildete Falte schiebt die zuvor hergestellte Falte mit dem Faltenpaket zwischen zwei beheizten Führungsplatten hindurch.

Die Faltenhöhen sind einstellbar je nach Maschinentyp
von zwei oder drei bis ein 100 Millimeter.
Die gewöhnlichen Arbeitsbreiten liegen bei
100 bis 150 cm (Sondermaschinen auch breiter).
Diese Maschinen dienen insbesondere auch der Filterfaltung und Sonnen- Jalousien-Herstellung.


Kristall -Plisseemaschinen

Die Herstellung von Kristallplissee unterliegt wiederum einem anderen Verfahren. Nur ein Messerbalken schiebt, ständig wiederholend, eine zuvor eingestellte Materialmenge auf dem Außenradius einer beheizten Walzen zusammen. Um diese Walze herumgelegte "Blechstreifen " drücken das Material maßhaltig gegen die Walze. Das vom Messerbalken vorgeschobene Material sucht den Weg des geringsten Widerstandes und legt sich daher wellenformig in den Zwischenraum zwischen dem Walzenaußenradius und den Blechstreifen. Die neu gebildeten Falten schieben die bereits bestehenden Falten immer weiter um die Walzen herum, wo diese auslaufseitig bereits temperaturvorfixiert auf ein Aufwickelpapier abgelegt werden. Die Faltenhöhen betragen zwei bis 10 Millimeter, die Arbeitsbreite in der Regel 1,50 Meter.
Ein möglicher Effekt ist es, nur einen Teilbereich als Rocksattel zu plissierend und den unteren Rockbereich bis zum Saum unplissiert zu lassen (gleich Modell: " Babsi ", maschinenbedingt ist der hier mögliche maßliche Spielraum begrenzt).  Rechts: Kristall Plisseemaschine Typ " Rabo 55 "


Raffel- Plissee

Ein ebenfalls eigenständiger Maschinentyp ist zur Herstellung von Raffelplissee erforderlich. Das Material (Papier und Stoff) wird über ein System ungleich schnell laufender Walzen und Federdrähten geführt. Während die beheizte Antriebswalze das Material in einer schnelleren Geschwindigkeit transportieren möchte, wird das Material durch die von oben wesentlich langsamer darüber laufenden Federdrähte abgebremst und gestaucht. Die Maschine rafft das Material also zusammen. Durch die Einstellung der Laufgeschwindigkeitsunterschiede und die variable Positionierung der Federdrähte können verschiedenartige Faltenbilder erstellt werden. Im Rockbereich wird insbesondere nur ein Sattel (in 20 bis 30 cm Höhe) plissiert, während der unteren Rockteil in lockeren, schwingenden Wellen fällt.

Andere Maschinen / Sondermaschinen

Neben den oben beschriebenen Serienmaschinen gibt es noch eine Reihe von Sonderentwicklungen, welche in der Regel Einzelstücke sind. Meist ist deren Funktion nur den Eigentümern bekannt und wird als wohl gehütetes Firmengeheimnis gehandelt.
Solche Maschinen dienen insbesondere der Herstellung der modernen sogenannten Crash- Plissee´s, bei denen möglichst unregelmäßige Faltenbildungen erwünscht sind.


Fixierung von Maschinenplissee´s

Regelmäßig bedürfen Maschinenplissee´s einer materialabhängigen Endfixierung.
Dieser Fixierungsprozess erfolgt im so genannten Dämpfschränken.
Nähere Einzelheiten zum Fixierprozess finden Sie im Kapitel Fixierung
im Rahmen der Erläuterungen zum Handplissee beschrieben.
Deren Endfixierungsvorgang des Maschinenplissee´s entspricht
im wesentlichen der Fixierung beim Handplissee.