Home

Geschichtliches
zum Thema
Plissee
Einsatzgebiete
für Plissee
Grundtypen
der Falten
Maschinelle
Herstellungs-
Verfahren
Manuelle
Herstellungs-
Verfahren
Crash- und
Sondermodell
Herstellung
Berechnungs-
methoden
Stoffverbrauch
Verarbeitungs-
technische
Hinweise
Materialwahl
Plissierfähigkeit



Rund um das Thema Plissee für die
Bekleidung
Muster
und
Modelle
Dämpfschränke
und
Plisseeformen
Filterfaltung
Kontakt
und
Adresse


Seit wann gibt es Plissee?

Plissierte Stoffe wurden bereits vor über 2000 Jahren im alten Ägypten verwandt, vor allen für die Gewänder der Reichen.
Bis in das späte Mittelalter hinein blieb Plissee nur den Wohlhabenden vorbehalten.
Insbesondere waren im Mittelalter plissierte Kragen (Maria-Stewart-Kragen) bekannt. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Falten vor allem auch im Trachtenbereich eingesetzt. Mit der industriellen Revolution wurden auch kostengünstigere Herstellungsverfahren entwickelt so dass die Plisseemode auch in breiteren Schichten Einzug halten konnte. Es entstanden erste kleinere "Faltenbrennereien". Seit dem Zweiten Weltkrieg konnte sich die industrielle Massenkonfektion durchsetzen; damit einhergehend entstanden auch industrielle Plisseebetriebe.

Geschichte der Herstellungsverfahren

Das Grundprinzip des Plissierens beruht seit jeher auf einer Fixierung der Falten mittels Druck Temperatur und
(in der Regel) Wasserdampf.
So weit bekannt ist wurden im alten Ägypten die Stoffe befeuchtet und manuell auf einer glatten Steinplatte in Falten gelegt. Auf diese Faltenpartien wurde dann eine zweite dunkle Steinplatte gelegt, welche sich allein durch die Sonneneinstrahlung erhitzte und die benötigte Fixiertemperatur erzeugte.



Im Mittelalter wurden unter anderem das so genannte Stäbchen-Plissee gefertigt, bei welchem Holzsstäbchen das Faltenmaß vorgaben und eine Fixierung meist mit einer Stärke aus Weizenmehl oder Wurzelsud bewerkstelligt wurde. Im 18. Jahrhundert wurde zunehmend mit erhitzten Toll-Eisen (siehe links) oder Volantzangen gearbeitet. Die Haltbarkeit dieser Falten wurde zum Teil auch noch mit Wachsen unterstützt.

Anfang des 19. Jahrhunderts konnte die Arbeit durch
hölzerne Plissier-Bretter beschleunigt werden.

Rechts: Hölzernes Plissier-Brett um 1818.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es
erste "Kleinst-Plissier- Maschinen".
Plisseemaschinchen USA ca. 1870
Typ: "ERIE FLUTER".

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden auch Pappschablonen zum Plissieren eingesetzt. Allerdings war das Papier (Pappe) damals noch unverhältnismäßig teurer als heute. Hinzu kam, dass die Schablonen oftmals nur einmalig verwendbar waren, da die Technik der "Nassfestausrüstung " des Papieres noch ungenügend entwickelt war. Heute werden solche Ausrüstungen in der Regel durch Zusatz von Leim und ähnlichen Chemikalien durchgeführt. Erst die maschinelle Papier-Großfabrikation und deren Ausrüstungsfortentwicklung erlaubte eine Verbreitung des Schablonenplissee´s.

Plisseemaschinen moderner bauweise für gerade Falten wurden
bereits vor rund 100 Jahren gebaut.
Plisseemaschine Typ "R 45", Hersteller Karl Rabowsky / Berlin.

Ein echter Durchbruch des Maschineplissee´s konnte jedoch erst mit dem Ausbau der Konfektionsindustrie erfolgen.
Während anfänglich die Falten der Maschinenplissee´s als unansehnlich scharfkantig verpönt wurden, wurde später
eben gerade diese Scharfkantigkeit dazu herangezogen um die zunehmende Verwendung dieser kostengünstigeren Herstellungsmethode zu rechtfertigen.

Eine revolutionäre Neuerung erfolgte mit der Entwicklung der computergesteuerten Plisseemaschinen. Die erste 1980 von der
Firma Rabowsky GmbH in Berlin gebaute computergesteuerte
Maschine wurde von der Firma Lassner gekauft, die die neue Technik
in diesem Rahmen zur Serienreife hin mitentwickelte.
Der Einsatz dieser Maschinen mit programmierbar unterschiedlich
großen Falten mit verschiedenen Seitenverzügen vergrößerte das
Spektrum der Plissee Optik in um ein Vielfaches.
Links: Erste computergesteuerte Plissee Maschine "R 164"